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Rigging in der Veranstaltungstechnik

Rigging ist ein zentraler Bestandteil der Veranstaltungstechnik und bildet die Grundlage für viele beeindruckende Inszenierungen auf Konzerten, Messen, Theatervorstellungen oder TV-Produktionen. Aber was genau steckt hinter dem Begriff, und welche Grundlagen solltest du kennen?

In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über das Rigging, von den grundlegenden Komponenten bis hin zu den Sicherheitsaspekten.


Was ist Rigging?

Rigging bezeichnet das Einrichten, Sichern und Aufhängen von technischen Elementen über einer Veranstaltungsfläche oder Bühne. Dazu gehören Traversen, Licht-, Ton- und Videotechnik sowie in manchen Fällen auch bewegliche Bühnenbilder oder fliegende Konstruktionen. Ziel des Riggings ist es, diese Elemente sicher und präzise zu positionieren, ohne wertvollen Platz auf dem Boden zu beanspruchen.


Wichtige Komponenten im Rigging

Beim Rigging kommen verschiedene Bauteile und Systeme zum Einsatz, die je nach Veranstaltung und Anforderungen variieren:

  • Traversen: Leichte, aber stabile Aluminiumkonstruktionen, die als tragende Elemente dienen. Sie können modular verbunden werden und sind die Grundlage für viele Riggingsysteme.
  • Kettenzüge: Elektrische oder manuelle Hebevorrichtungen, die schwere Lasten in die Höhe bewegen und dort fixieren.
  • Stahlseile und Drahtseile: Diese werden genutzt, um Elemente sicher zu befestigen und zu sichern. Sie sind extrem belastbar und unverzichtbar im Rigging.
  • Schäkel und Karabiner: Verbindungselemente, die eine sichere und flexible Befestigung ermöglichen.
  • Lastmesszellen: Sie überwachen die Belastung an den Aufhängepunkten, um Überlastungen zu vermeiden.
  • Motorkettenzüge: Ermöglichen es, Lasten präzise und sicher zu bewegen. Sie werden oft für dynamische Konstruktionen eingesetzt.

Planung und Vorbereitung

Rigging beginnt immer mit einer genauen Planung. Dabei müssen folgende Aspekte beachtet werden:

  • Tragwerksanalyse: Es muss geprüft werden, ob die Decke oder Konstruktion des Veranstaltungsortes die geplanten Lasten tragen kann. Statiker sind oft Teil des Planungsteams.
  • Lastberechnung: Jedes Riggingsystem hat eine maximale Belastbarkeit. Die geplanten Lasten müssen genau berechnet und gleichmäßig verteilt werden.
  • Planung der Aufhängepunkte: Diese müssen sicher und zugänglich sein. Oft werden spezielle Anschlagpunkte in der Decke verwendet.
  • Fluchtwege und Sicherheit: Rigging darf keine Fluchtwege blockieren, und alle befestigten Elemente müssen gegen Herabfallen gesichert sein.

Sicherheitsaspekte im Rigging

Sicherheit hat im Rigging oberste Priorität, da fehlerhafte Installationen fatale Folgen haben können. Hier sind die wichtigsten Sicherheitsrichtlinien:

  • Zertifizierungen: Nur ausgebildete und zertifizierte Rigger dürfen Rigging-Arbeiten durchführen. Schulungen und Prüfungen sind Pflicht.
  • Regelmäßige Inspektionen: Alle Komponenten, wie Traversen, Seile und Kettenzüge, müssen regelmäßig gewartet und auf Beschädigungen geprüft werden.
  • Redundanzprinzip: Kritische Elemente werden doppelt gesichert, um bei einem Versagen eines Bauteils einen Absturz zu verhindern.
  • Lastgrenzen: Die maximalen Belastungsgrenzen dürfen niemals überschritten werden.

Anwendungsbereiche des Riggings

Rigging wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt und an die jeweiligen Anforderungen angepasst:

  • Bühnenrigging: Auf Konzerten und Theaterbühnen wird Rigging genutzt, um Beleuchtung, Lautsprecher oder Kulissen sicher zu befestigen.
  • Messebau: Hier sorgt Rigging dafür, dass Werbebanner, Bildschirme oder Dekorationen perfekt in Szene gesetzt werden.
  • Film und Fernsehen: Kameras, Mikrofone oder spezielle Effekte wie fliegende Objekte werden durch Rigging ermöglicht.
  • Outdoor-Events: Bei Veranstaltungen unter freiem Himmel müssen Traversen und Technik den Witterungsbedingungen standhalten und zusätzlichen Sicherungen standhalten.

Fortgeschrittene Rigging-Techniken

Für komplexe Projekte kommen fortgeschrittene Techniken zum Einsatz:

  • Fliegende Konstruktionen: Bewegliche Objekte, wie z. B. Schauspieler oder Dekorationen, werden an speziell gesicherten Motoren befestigt.
  • 3D-Rigging: Mit computergesteuerten Systemen lassen sich Objekte präzise in alle Richtungen bewegen.
  • Lastverteilungssysteme: Für große Veranstaltungen werden komplexe Verteilersysteme genutzt, um die Last gleichmäßig auf mehrere Punkte zu verteilen.

Fazit

Rigging ist weit mehr als nur das Aufhängen von Technik. Es erfordert ein hohes Maß an Planung, Fachwissen und Verantwortungsbewusstsein. Mit den richtigen Materialien, gutem Equipment und einem erfahrenen Team können beeindruckende und sichere Konstruktionen entstehen, die Veranstaltungen erst möglich machen. Egal, ob du gerade erst in die Welt der Veranstaltungstechnik eintauchst oder dein Wissen vertiefen möchtest – das Verständnis für Rigging ist eine essentielle Grundlage, um professionelle Events zu realisieren.